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Langzeitbelichtung Himmel

Erstes Zeitraffervideo fertig

Veröffentlicht am von in Zeitraffer

Es verlief nicht ganz so, wie es geplant war, aber immerhin ist dennoch ein Video entstanden!

Aufnahmen machen

Bis kurz vor 20:51 Uhr hatte ich noch Hoffnung, dass sich die Wolken verziehen und einen Blick auf den Sonnenuntergang gewähren - Fehlanzeige. Eingefangen habe ich in den ca. 400 Bildern nur, wie es langsam dunkel wurde und die Lichter in Würzburg angehen. Für das erste Video insgesamt aber gar nicht so verkehrt. Mit einer geschickteren Ausrichtung der Kamera hätte ich sogar einen Streifen rotes Licht einfangen können, aber wer rechnet schon damit, dass die Sonne gefühlt im Norden steht, wenn sie untergeht? Ich jedenfalls nicht. Werde ich mir wohl für das nächste mal merken müssen!

Danach dann ein kleiner Umzug, alles wieder einpacken und losziehen, eine Ecke suchen, an der keine Beleuchtung an ist. Kaum war die Sonne weg, sind die Wolken verschwunden - der zweite Teil könnte also noch was werden. Kamera aufbauen, ein bisschen testen, welche Einstellungen sinnvoll sind für die Bilder. Intervallaufnahme einschalten. Wolken. Mist.

Damit muss ich wohl jetzt leben, eine Wahl habe ich nicht mehr. Aber gut, hätte ja auch schlimmer kommen können. Immerhin eine gewisse Zeit lang konnte ich das Ziehen der Wolken einfangen. Dann kam der spannende Teil (der Kamera beim Auslösen zuhören ist nicht spannend…):

Wie bekomme ich daraus jetzt ein Video?

Also gut, alles auf die SSD kopieren, erhöht die Geschwindigkeit bestimmt. Dann mal die Bilder anschauen und feststellen, dass die Belichtung vom “Sonnenuntergang” so gar nicht passt… Es wird erst einmal stockfinster, dann gehen die Lichter an - spiegelt die Realität jetzt nicht unbedingt wieder. Also gut, an die Arbeit…

Erstmal LRTimelapse von Gunther Wegner runterladen und installieren. Das Programm hatte ich früher schon mal installiert mit einer Testversion von Lightroom - schaut in der neuen Version anders aus, aber der Workflow ist auf der Download-Seite ganz gut beschrieben. Danke für diese Arbeit!

Jetzt noch ein wenig fummeln, Belichtungskorrektur mit Kurvenverlauf, Video exportieren, fertig. Naja, fast jedenfalls. Das Bildmaterial der beiden Sequenzen ist damit fertig. Aber ein Video ohne Ton? Klingt doch eher langweilig - wer schaut sich das schon an?

Also ab zu jamendo.com - Musik unter der CC-Lizenz ist sicherlich die bessere Wahl, wenn ich das Video auch veröffentlichen will. Die Idee ist gut, aber wie finde ich etwas passendes? Die nächsten Stunden also einfach wild durchhören, immer auf der Suche nach dem passenden Soundtrack. Bei Song 132 wurde ich endlich fündig - das müsste sich doch auch im Video ganz gut machen: Stefano Targa - Combat Tournament.

Ein Schnittprogramm muss her

Jetzt sind alle Dateien beisammen. Zwei kurze Videoclips, ein Musikstück dazu. Jetzt noch mischen. In der Schulzeit hatte ich mal mit Sony Vegas gearbeitet. Zu teuer für mal testen. VirtualDub. Daran bin ich schon einmal gescheitert, hatte damals keine Lust mich einzuarbeiten.

Also mal in das weite Internet gehen und suchen, was mir gefallen könnte. Einige Programme installiert, geöffnet, deinstalliert. Die Oberfläche hat mir einfach nicht zugesagt. Dann zum dritten mal über Lightworks gestolpert. Großer Funktionsumfang, der aber nur in der PRO-Version verfügbar ist. Aber die kostenlose Variante soll auch schon ganz gut was hergeben. Mal ausprobieren.

Lightworks

Die Oberfläche wirkt zu Beginn doch sehr leer. Und Anleitungen lese ich prinzipiell nicht gerne, wozu auch? Entweder ich komme mit dem Programm grundsätzlich klar und brauche dann Hilfe, wenn die Anleitung eh schon längt hinter mir liegt - oder eben nicht.

Also erstmal alle Medien importieren, ein Edit anlegen und dann alles munter auf der Zeitleiste umherschubsen. Zwischenzeitlich immer mal wieder reinschauen und hoffen, dass die Töne irgendwann annähernd zu den Bildern passen.

Ziel erreicht. Tonspur und Bildspur können so bleiben. Jetzt noch schnell speichern, hochladen und fertig. Das war jedenfalls der Plan.

Ausgabeformat

Erster Versuch: Ausgabe als AVI. Ergebnis: Fünf Dateien mit jeweils mehr als zwei Gigabyte. Okay, das sollten wir überdenken. Vielleicht nicht alles ausgeben, sondern nur den “Edit”, den ich angelegt habe, die anderen Dateien habe ich ja schon.

Zweiter Versuch: Ausgabe als AVI. Ergebnis: Eine Datei mit ca. vier Gigabyte. Da hat sich mein guter VLC-Player dann auch mal verabschiedet, kam mit dem Puffern nicht hinterher.

Weitere Versuche, die mich zur Verzweiflung getrieben haben.

Nach einigen Versuchen habe ich dann doch die Testversion der PRO-Lizenz aktiviert. Vielleicht kommt dann ja was bei raus, was nicht 5 GB groß ist. Diese Datenmenge für ein Video von 25 Sekunden länge erscheint mir nicht so ganz angebracht, aber es hat sich einfach nicht ändern lassen, egal was ich eingestellt habe. Irgendwann hatte ich dann die richtige Kombination gefunden, um die Dateigröße bei halbwegs (NICHT!) akzeptablen 350 MB zu halten. Das wäre mir sogar ohne die PRO-Lizenz gelungen, hätte ich das vorher mal ausprobiert.

Ausgabe als AVI mit DVCPRO 100, 29.97 fps, FullHD, Display optimisation auf “Frames”. Aber von tauglich für das große weite Internet kann noch nicht die Rede sein, also wie bekomme ich diese Datei jetzt wieder klein?

Video-Konvertierung

Hier springt der VLC-Player ein. Der kann das bestimmt. Also Datei laden und als MP4 ausgeben, h.264 macht das dann schon klein. Übrig geblieben sind dann tatsächlich noch 14 MB. Das klingt so, als ob man mal testen könnte, wie das Blog-System diese Datei verkraftet.

Ergebnis: Bild ist da, Ton… nicht. Muss ich noch was an dem Player einstellen? Mal schauen, was so in der Dokumentation steht: “…kein Ton bei MP4…”

Super. Datei ist klein, alles spitze, aber der integrierte Player weigert sich, damit zusammenzuarbeiten. Auch recht, dann halt noch schnell ein .flv daraus machen und dann ist alles gut. Der dritte Konverter hat dann auch tatsächlich gearbeitet und kam mit Quelle und Ziel klar. FormatFactory. Schaut irgendwie ein bisschen zu bunt aus, um ernst genommen zu werden, aber es verrichtet seine Arbeit. Ergebnis: FullHD-Video, 31 MB, 26 Sekunden.

Sunset Stars.

Danke an Stefano Targa für Combat Tournament!