Nordsee-Urlaub 2015
Veröffentlicht am von Philipp Weyer in Fotografie
Wir hatten alles eingepackt, unter anderem die Fahrräder - Land ist ja schön flach, kann man für lange Touren nutzen. Das Wetter hat versucht, es uns so schwer wie möglich zu machen.
Leichte Anlaufschwierigkeiten, da die erste Anfrage für die Ferienwohnung im leeren Raum des Internets verloren gegangen ist, das könne schon mal passieren
. Dadurch wurde uns dann noch ein Wochenende vom Urlaub gestrichen, der Eigentümer hatte Anspruch auf die Wohnung angemeldet und wir keine Lust nochmal neu zu suchen. Dann eben ein paar Tage kürzer.
Das Ergebnis vorneweg: Die Räder standen noch bei der Heimfahrt im Auto. Seit der Ankunft haben wir lediglich mal die Gurte wieder fest gezurrt. Wir hatten mit Ausnahme von wenigen halben Stunden das im Norden wohl typische Schietwetter
(falls man das so schreibt). So hatten wir jedoch die Gelegenheit jedes Museum und andere sehenswerte Einrichtungen zu besuchen. Die Gegend von Cuxhaven bis Bremerhaven wurde also ausführlich erkundet. Nach Hamburg wäre es zwar auch nur ein Katzensprung gewesen, das will aber gesondert erkundet werden.
Los ging es im Klimahaus, einer Reise entlang 8° Ost. Dank Saisonwechsel waren wir eine Stunde zu früh vor Ort, Google Now kommt wohl nicht ganz mit bedingten Öffnungszeiten klar - sollte man sich für die nächste Recherche merken!
Nicht nur werden die einzelnen Klimazonen dargestellt, es geht auch immer um die Menschen dort. Viele erzählen ihre Geschichte und viel wird über ihre Geschichte und Schwierigkeiten der Zukunft berichtet.
Direkt im Anschluss ging es in den benachbarten Zoo am Meer, ein kleiner, sehr verwinkelter Zoo, mit durchaus fidelen Tieren.
Wir waren quasi schon Richtung Ausgang unterwegs, da konnten wir das Aufräumen nach der Fütterung beobachten. Nicht alle im Gehege waren damit einverstanden, die Schüsseln waren noch nicht ganz leer. Auch die Pflegerin war sehr begeistert davon :) Nach etwa acht Stunden unterwegs in Bremerhaven waren die Füße für den Tag erschöpft genug, sie hatten sich ihre Pause durchaus verdient.
Viel Zeit haben wir auch damit verbracht auf dem sehr gemütlichen Sofa einige Bücher zu lesen - perfekt um die Seele baumeln zu lassen. Etwa fünf Minuten von unserer Wohnung stand das Denkmal Leuchtturm Obereversand, dem ehemaligen Oberfeuer eines der Dreiergespanne, die den Weg in die freie Nordsee geleuchtet haben. Mittlerweile liebevoll von einem Verein zum Museum umgebaut.
Beim zweiten Besuch in Bremerhaven haben wir dann das Deutsche Schiffahrtsmuseum unsicher gemacht. Alte Schiffe aus vielen Einsatzbereichen zugänglich für jeden Besucher. Das mit Restaurant haben wir ausgelassen - mittlerweile habe ich mir sagen lassen, dass das wohl ein Fehler war.
Wenig später ging es dann nach Cuxhaven. Kaum losgelaufen mussten wir direkt im Outlet von Bahlsen einkaufen gehen, große Kartons PickUp :) Durchaus empfehlenswert ist das mehrfach ausgezeichnete Windstärke 10, ein Museum, das die Gefahren auf hoher See sowie die Geschichte der Seefahrt und Fischverarbeitung zeigt. Kein klassisches Museum, es ist viel Interaktion gefragt und multimediale Eindrücke sind umfangreich vorhanden. Interviews mit in Seenot geratenen Männern und ihre Geschichten. Faszinierend! Ein paar Ecken weiter steht die Alte Liebe, der alte Anleger für die Auswanderer nach Amerika.
Es war zwar leider stockfinster, aber wir hatten Glück und konnten einen kleinen Krabbenkutter beim Ausladen im Hafen beobachten. Über die Verarbeitung haben wir im Laufe des Urlaubs auch einiges gelernt, aber keine probiert. Manche werden quer durch die Welt geschafft, weil die Verarbeitung hier zu teuer ist. Verrückte Welt!
Gerne hätte ich auch bei der Hafenrundfahrt noch Fotos gemacht. Bremerhaven hat uns noch ein drittes mal gesehen - dieses mal mit Bus-Shuttle direkt auf das Gelände des Freihafens. Leider haben sie uns verboten, Fotos aus dem Bus heraus zu machen. ALs braver Fotograf hält man sich natürlich dran. Aber man kommt sich neben solchen Contrainerstapeln und den zugehörigen Entladekränen und Landfahrzeugen irgendwie winzig vor. Und IKEA-Klappstühle auf einem LKW-Unterbau als Fahrersitz wirken auch irgendwie falsch.